Ein sehr schwieriges Unterfangen ist das, wenn jemand transsexuell ist und eine Gefängnisstrafe absitzen muss.
Meist sind entweder die Insassen sehr voreingenommen, hasserfüllt oder meiden einen. Auch Beamte können mitunter sehr unfreundlich gegenüber transsexuellen Menschen gegenüber sein. Noch schlimmer ist das medizinische Personal oder auch das leitende Personal einer Haftanstalt.
So erlebte ich selbst die gemeine Situation, als ich eine Haftstrafe über einige Monate absaß und einen Frau- zu- Mann- Transsexuellen, der in Haft sein Prozedere begann und durchläuft. Er hat bereits die Hormonbehandlung, sowie die Namensänderung und hätte nun mehr die Operation haben dürfen. Doch genau zu der Zeit (in diesem April) war die Leiterin der Haftanstalt, in der wir beide waren bzw sind, nicht im Haus. Ihre Vertretung strich jegliche Entscheidung mit der sehr gemeinen Begründung, dass er sich ja wieder gegen alles entscheiden würde, deshalb wurde aus dem anberaumten Termin zur OP- Besprechung nichts! Er ist sehr unglücklich darüber und noch unglücklicher ist er darüber, dass man ihn abschieben könnte in ein Nicht- EU- Land, in dem Menschen wie er getötet werden! Sein gesamtes Leben verbrachte er in Deutschland, hat jedoch keinen Ausweis, der ihn als Mann ausweist, hat Wurzeln in Serbien und wurde vor seiner Haft von Polizei und anderen Personen schikaniert. Als ich seine Geschichte hörte, wurde ich traurig. Sehr traurig, denn er möchte alles, nur nicht sterben, sondern einfach nur sein neues Leben als Mann führen. So habe ich mich für ihn bereit erklärt, alles was ich tun kann, für ihn, zu tun. Es kann nicht sein, dass alles, wofür ein transsexueller Mensch kämpft von Menschen infrage gestellt wird, die sich nicht intensiv genug mit der Thematik befassen.
Wenn Du jemand kennst, der auch in Haft und transsexuell ist, melde Dich bitte mal bei mir, damit wir uns besprechen können, was man tun kann!